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Haus zur Sonne

Die 1764 unter Maria Theresia erstellte Gebäude- und Häuserschatzung berichtet vom „Haus zur Sonne“ als Steingebäude mit einem gewölbten Keller und einem Schätzwert von 700 Gulden. Es gehörte damit zu den stattlichsten Häusern Rheinfeldens. Wahrscheinlich existierte schon während der ersten Stadterweiterung um 1200 ein Vorgängerbau des Hauses zur Sonne. Von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1422 bis 1840 war die Sonne fast beständig Wirtshaus und Herberge. Die heutige Fassadengestaltung geht auf einen umfassenden Umbau von 1843 zurück.

Diverse Quellen geben über die Bewohner fast lückenlos Auskunft. Erster bekannter Sonnenwirt war Michel Sybott, der letzte Matthias Kuni (1751-1838). Sein Sohn Alois verkaufte die Sonne 1840 an Franz Joseph Dietschy. Dazwischen werden 32 weitere Namen von Männern und Frauen genannt, die in der „Sonne“ wirteten oder darin wohnten. Manche betrieben die Wirtschaft nur kurze Zeit, andere wie Konrad Gebhard, der auch Schultheiss war, 25 Jahre (1509-1534), oder der Tiroler Monteferin 29 Jahre lang (1677-1706).

1859 erwähnt das Lagerbuch drei gegen den Hof liegende Lauben. Sie wurden zu einem späteren Zeitpunkt geschlossen und bilden so die heute noch bestehenden Verandengänge. Der Grundriss der Stockwerke änderte sich nach 1859 kaum mehr, sieht man von den rückwärtigen Bauten ab, von denen heute nur noch das 'Strasser-Zimmer' im ersten Stock erhalten ist.

Als Franz Joseph Dietschy „die Sonne“ 1840 kaufte, wurde sie Wohnhaus und blieb es bis 1929. 1842 ging die Sonne an Franz Joseph Dietschys Sohn Alois über, der, wie sein Vater, die Brauerei und die Wirtschaft zum Salmen betrieb. Er starb 1858. Das Haus wurde seinen fünf Töchtern überschrieben, die mit ihrer Mutter weiter in der „Sonne“ wohnten. Eines der fünf Mädchen, Marie, heiratete 1869 den Ingenieur Carl Habich, der seit 1868 im Salmenbräu tätig war. Das junge Paar wohnte ebenfalls in der „Sonne“, die nun zum Familienhaus der "Habich" wurde. Nach dem Tod von Carl Habich-Dietschy 1928 schenkten seine Erben das Haus zur Sonne der Einwohnergemeinde Rheinfelden mit der Auflage, darin das Museum einzurichten